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Interview mit Nina Prinz - 21 - She's a Supergirl


Hallo Nina, wie war's in Portimao?
Portimao war super, ich hatte die Gelegenheit von Yamaha Europe verschiedene Werksmaschinen testen, unter anderem die von Troy Corser, die von Noriyuki Haga und die 600er von F. Foret.

Und?
Es war geil. Ein Unterschied.... Es war aufregend! Eine super Chance für mich, solche Superbikes mal zu fahren.

Welche würdest du Dir raussuchen?
Die von Troy Corser, war mir vom Set up und dem Handling her am angenehmsten.



Wie war die Rennstrecke in Portimao?

Die Strecke ist der Hammer, die ganze Anlage ist brandneu und riesengross, vielleicht fast sogar schon zu gross. Ganz fertig ist sie an manchen Ecken auch noch nicht.

Warst Du tatsächlich Gridgirl bei Haga?
Nee, bei Corser, aber nicht wirklich Gridgirl, ich hab' halt sein Getränk, Sonnenbrille und seine Ohrschutz beim Start gehalten.

Dachte schon du machst jetzt einen auf Schirmgirl, wo dir doch sonst der Schirm gehalten wird.
Und wie war Troy so?
Leider haben wir nicht wirklich viel geredet. Wir wurden uns nur vorgestellt und er hat mir dann zur Europameisterschaft gratuliert. Der erste eindruck war auf jeden Fall sympathisch.



Gibt's schon Pläne für 2009?

Ich fahre auf jeden Fall mit dem MGM Team (Anm. d. Red: von Michael Galinski, dt. Superbike Meister 1986) wieder die Superbike IDM. Das ist unter Dach und Fach. Ob ich nächstes Jahr wieder den European Women Cup mitfahre, hängt von den Terminen ab und wie das alles unter einen Hut zu bekommen ist. Und sonst - lasst Euch überraschen.

Wie findet man eigentlich Sponsoren? Kommen die zu Dir? Oder sucht die jemand für einen? Oder machst du das?
Ich muss das machen. Im Prinzip geht es über Bekannte. Du fragst halt rum, kennst eventuell Leute die Firmen haben und bietest ihnen dafür Werbefläche an. Ich hab auch schon xtausend Sponsorenanschreiben losgeschickt, manchmal kriegste da nicht mal ne' Antwort.

Findest du den Faktor, dass du eine Frau bist, in der Presse überbewertet?
In gewisser Weise ist das im Motorsport immer so. Es fällt halt auf, weil es nicht so viele aktive Frauen in dem Sport gibt und die Presse stürzt sich dann darauf. So wie damals bei Katja (Poensgen Anm. d. Red). Aber sie hatte diesbezüglich günstigere Voraussetzungen als ich, durch ihren Vater und ihr Umfeld. Andererseits beschwere ich mich natürlich auch nicht über die Aufmerksamkeit. Vielleicht hilft es ja, den einen oder anderen Sponsor zu finden.... und schliesslich hab ich es mir ja nicht rausgesucht (lacht)
Und wenn ich was für das Image der Frau im Motorsport tun kann, passt es ja auch!

Wie bist du denn dazu gekommen mit 11 Jahren Pocketbike zu fahren?
Das kam dadurch, dass in Leutkirch im Allgäu, wo ich herkomme, das erste Pocketbike-Rennen Deutschlands ausgetragen wurde. Und mein Vater war damals in der Rennleitung und hat mich angemeldet. Er hatte aber sonst
absolut nichts mit Rennsport am Hut und war auch kein Pilot. Naja und das hat dann von Anfang an so Spass gemacht, dass es von da an das Hobby der Tochter war.

Fährst Du auch auf der Strasse?
Im Prinzip bin ich noch nie gross auf der Strasse gefahren. Jetzt hab' ich ein bisschen Crossen im Gelände angefangen, um fit zu bleiben.

Apropos fit. Wie hältst du dich fit?
In erster Linie durch das Motorradfahren selbst und jetzt auch durch's Crossen. Das will ich nächstes Jahr noch intensivieren. Es ist realistischer als Fitnesstraining und macht viel mehr Spass. Natürlich geh' ich auch ins Studio und mache Ausdauer und Kraft.



Was meinst Du, wie wird man ein guter Motorradfahrer?
Ja da ist erst mal die Frage, was ist ein guter Motorradfahrer.
Ist das einer wo schnell ist oder einer wo sicher ist. Ich würde sagen, gerade auf der öffentlichen Strasse, wo auch Andere unterwegs sind, zählt vor allem sicher. Fühlst du dich sicher, wirkt sich das auch auf die Anderen positiv aus.

Apropos sicher, bist du bisher von Verletzungen verschont geblieben?
Nee, das lässt sich leider nie ganz vermeiden. Ich hatte auch schon den einen oder anderen schweren Sturz.

Steigst du danach gleich wieder auf?
Im Prinzip schon, man hat auch nicht die Zeit lange zu pausieren, es stehen ja gleich wieder die nächsten Rennen an. Und für den Körper ist es nicht unbedingt schlecht, so bald wie möglich weiterzumachen mit dem Sport.

Noch ne typische MySpeeding Frage: Wie sieht dein Traumtyp aus? Sollte
der auch Motorrad fahren?
Den gibt's nicht. lacht. Da gibt's so Formen und da müsste man den erst noch backen. Hmm. Im Prinzip müsste er nicht unbedingt ein Motorrad haben, aber von Motorsport sollte er schon einen Schimmer haben, schliesslich will ich mich auch mit ihm unterhalten. Aber selbst fahren müsste er nicht unbedingt...

Es wäre wahrscheinlich schwierig, einen zu finden, der zufällig
schneller fährt als du ;-)
Da könntest Du recht haben (lacht)

Was gibt's sonst noch Neues von Nina Prinz?
Wir haben dieses Jahr erstmalig einen A-3 Kalender für 2009 mit den besten Bildern von mir auf Lager, ist ganz schön geworden, den kann man über meine HP beziehen.
www.ninaprinz.de



Was nimmst du mit auf eine einsame Insel?
Hmm schwierig. Ein Motorrad. Und das fährt nur mit Benzin. Also auch noch Benzin. Und dann noch meine Mutter!

Vielen Dank für das Interview und viel Glück für 2009 Nina!
(alle Bilder CR www.ninaprinz.de)


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Interview mit Arne Tode (IDM, SuperSport WM)


Triumph-Rider auf Daytona 675 (IDM,SuperSport WM)

Hei Arne, wie alt bist Du?
Ich bin 23 und auf Hiddensee, einer kleinen Insel neben Rügen ohne Autos geboren!
Bei den Kreidefelsen?
Ja, dort in der Nähe, meine Eltern wohnen jetzt da und haben dort eine Pension.
Dann kann bei Tode ins Guest House gehen und sich einmieten?
lacht, ja genau - aber aufgewachsen bin ich in Glauchau in Sachsen.

Wie war Deine persönliche Moped-Story?
Zum Moped fahren bin ich 1995 gekommen. Hab damals von meinem Vater ein Mini-Bike bekommen und war dann auf diesen kleinen Parcous zum üben. Das war halt was anderes wie Fussballspielen. Das konnt ich sowieso nie gut. 1996 bin ich bei der deutschen Meisterschaft vom ADAC dann eine 50 Kubik Simson (14 PS) mitgefahren und war bester Neueinsteiger in Deutschland.
Das ist halt 3 Jahre lang die perfekte Schule gewesen. Nicht wie Pocket-Bike, da kann man nicht so ein Feeling für Motorrad entwickeln. Für uns Kids war das genial.
1999 bin ich in den ADAC Junior Cup aufgestiegen, mit ner 125er Aprilia, da war ich 13, das erste richtige Motorrad, alle mit dem gleichen Material. Ich war der Jüngste dort und der Jüngste hat die Startnummer 1 dort bekommen und das hat auch gepasst, ich bin auf Anhieb Erster geworden.
Das konnte damals niemand glauben, mit 18 Sekunden auf den Zweiten. Im Jahr drauf bin ich dann in die Deutsche Meisterschaft aufgestiegen.
Da in der Zeit fing das an, dass ein paar falsche Entscheidungen getroffen wurden. Also richtungsmässig am falschen Ende gespart wurde. Wir haben gedacht, das Standardmaterial kann in der ersten Saison nicht schlecht sein. War aber rückblickend nicht so. Ich hätte Sponsoren durch den Cupgewinn gehabt - aber ich bin Production Racer gefahren. Da war ich auf einmal Zwanzigster und so, nur im Regen war ich immer vorne, da wo es nicht auf die Leistung drauf ankam. In dem Jahr hab ich an mir schwer gezweifelt. Keine Punkte. Und die ganzen Jungs, denen ich im Jahr davor um die Ohren gefahren bin, die waren auf einmal vorne und hatten besseres Material. Durch gutes Material wäre ich vielleicht konstant im ersten Jahr unter den ersten 10 gefahren.
Im zweiten Jahr bin ich im falschen Team auch wieder scheiss-Material gefahren und es lief schlecht. So hab ich dann zwei Jahre wirklich verschenkt. Ich glaub wenn alles richtig gelaufen wäre, dann würd ich jetzt vielleicht 250er fahren und an der MotoGP knabbern.

Du meinst Du hast Zeit verschenkt. Was ist mit den ganzen Erfahrungen, die sind doch auch was wert?
Das hat Vor- und Nachteile das Ganze. Vielleicht wäre es auch nach hinten losgegangen....
So hat es mich halt runtergeholt. Erst hatte ich Erfolg und dann auf einmal nicht mehr.
Es ist generell bei vielen Rennfahrern so, dass Management- oder Entscheidungsfehler dich die Karriere kosten oder viel Zeit.

Wer hat Dich unterstützt?
Am Anfang hat mich natürlich mein Vater gefördert und hat alles getan was möglich war.
Später bin ich mit der 125er sehr schwer gestürzt und hab mir den Oberschenkel gebrochen. Nach dem Sturz hätte ich eigentlich aufhören können, ich hatte auch keine Sponsoren mehr. Das war ein richtiger Tiefpunkt. Trotzdem hab ich die ganze Zeit gewusst, dass ich weitermachen muss, dass ich was erreichen kann. In der Zeit hat es sich ergeben, dass mich mein jetztiger Sponsor auch im Krankenhaus besucht hat und er hat ein eigenes Rennteam gegründet, mit mir als Fahrer und er hat eine sehr bekannte Klamottenmarke "Sir Benni Miles" ins Sponsorenteam geholt. Ich bin dann im Supersport die Standardschiene gefahren.

Darf man da fahren was man möchte?
Damals war es so, dass du sehr viel machen konntest, wenn du wolltest...
In meinem ersten Supersport-Rennen bin ich 12ter geworden, das war ein riesen Erfolg, da sind sie damals alle gefahren, der Oelschläger, Schulten, Hafeneger, richtig gute Jungs.
Mit denen bin ich dann zusammen unter den ersten Zehn gefahren.. Ich hab dann immer gesagt, gebt mir richtiges Material! Am Ende des Jahres war ich Neunter.
Im nächsten Jahr bin ich dann Yamaha gefahren und Zweiter geworden. Dann hatte ich vier Ausfälle hintereinander und es hat niemand für nötig gehalten, mir zu sagen was das Problem war. Damals war Kenan Sofuoglu, der Türke, der 2007 Super-Sport Weltmeister geworden ist, bei mir im Team. Ich war immer in seinem Schatten. Sie hätten auch einen Deutschen fördern können.
Im Jahr 2005 habe ich mich in gegenseitigem Einvernehmen von Yamaha getrennt. Das Ducati-IDM-Team, das dann angeblich gegründet werden sollte und mich haben wollte, kam nicht zustande. Dann wäre ich fast BMW Power Cup gefahren. Doch 2 Wochen vor der ersten Testfahrt hab ich einen Anruf gekriegt von Alphatechnik auf Honda, da hatte ein Fahrer gekündigt und ich wollte schon immer für Alphatechnik fahren. Zwei Wochen vor dem ersten IDM-Lauf hab ich dann unterschrieben. Das war alles verdammt knapp, und in dem Jahr bin ich um die Meisterschaft mitgefahren.

2006 hab ich dann jedes Rennen mit Abstand gewonnen - das war dann mein Jahr, aber ich muss zugeben, es gab auch nicht so viel Konkurrenz, mein Teamkollege war Günter Jesco und ich hab dann den Titel geholt.
2007 bin ich den Schritt Richtung international gegangen. Ich hab ein Angebot von Honda bekommen, die haben mich weiter unterstützt mit Material und Technik, Alphatechnik sollte die technische Leitung übernehmen. Ich sollte in der Superstock WM fahren, um die Strecken kennenzulernen.
Das hat leider nicht so wie geplant geklappt. Von 100 Leuten gibt's in der Szene vielleicht zwei mit denen du arbeiten kannst, denen du vertrauen kannst.
Nach zwei Rennen bin ich ausgestiegen bzw. haben wir uns getrennt und ich hab die Saison eigenständig auf Standard-Honda zu Ende gefahren. Das war dann trotzdem recht erfolgreich in der SuperStock WM.
Zwei Rennen vor Ende der Serie hatte ich einen Anruf bekommen von einem Werksteam aus der SuperSport WM, ob ich Ersatzfahrer sein möchte für die letzten zwei Läufe. Da ich ja mein eigenes Team in der SuperStock hatte und unabhängig war, konnte ich zusagen. Das war dann das erste Mal, dass ich viel Konkurrenz hatte und ein gutes Motorrad. Da konnte ich dann mal sehen, wo ich stehe. Im ersten Rennen bin ich dann Vierter geworden. Um unter den ersten 10 zu sein, da musste schon richtig am Kabel ziehen.
Ich hab dort dann einen Vertrag unterschrieben - aber das hat aus Managementfehlern leider nicht geklappt. Das war total ärgerlich. Ich hab dem Falschen vertraut.

Das erinnert mich an die Musikbranche...
Dieser Typ hat mich schier meine Karriere gekostet. Somit war auch mein Rennvertrag für die WM für den Arsch, weil er sich um nichts gekümmert hat, auch nicht um Sponsoren-Akquise.
Ich hab da drei, vier Wochen schwer getrauert. Dann musste wieder von vorne anfangen.
Ich hab quasi schon in der ersten Liga gespielt und musste dann in die zweite Liga zurück.
Die wenigsten Leute wissen wirklich, was da dahinter steckt.
Du brauchst jemand, der sich um alles kümmert. Der deine Verträge checkt und aushandelt, Reisen bucht, die Logistik macht, Sponsoren ranschafft, etc.
Ich will 2008 international fahren und ich will die IDM gewinnen.
Wenn es dieses Jahr nicht klappt, mal abgesehen von einem Sturz oder technischen Defekt, steige ich aus, dann hab ich die Schnauze voll.

Wie bereitest du Dich auf die Saison vor?
sportlich und mental: einmal durch Fitness, aber das ist ne Selbstverständlichkeit, dass du fit bist. Und mental:
ich konzentriere mich, ich habe ein Ziel vor Augen. Ich versuche relaxt zu sein und mache mich locker. Der Kopf muss frei sein.

Was war für Dich persönlich dein grösster Erfolg?
2007 in Vallelunga mein 7. Platz in der SuperSport WM, weil ich da gesehen hab, dass ich mithalten kann.

Kannst Du den Mechanikern genau sagen, was am Moped zu ändern ist?
Du solltest technisch versiert sein, nur so kannst du dich und dein Motorrad weiterentwickeln. Natürlich brauchst du Zeit, um dich mit deinem Mechaniker und den Fahrwerkstechnikern einzuspielen. Da entwickelt sich dann eine eigene Sprache. Du musst denen nur konkreten Input geben. Natürlich musst du auch ehrlich zu dir selbst sein, nicht alles liegt an der Mechanik.
Wenn du nicht auf Zeiten kommst, solltest du nicht unbedingt dasFahrwerk verändern, sondern an dir arbeiten.

Gibts in Deiner Welt Boxenluder?
nee, ist nicht so mein Ding, hatte auch sechs Jahre ne Freundin. Jetzt bin ich aber solo.

Welches ist Deine Lieblingsstrecke?
hmm. Grands Hatch gefällt mir gut.
Jede Strecke hat ihre speziellen Reize. Es spielt für mich auch 'ne Rolle, wo die Strecke sich befindet. Am Lausitzring kannst du keine Emotionen wecken. Am Sachsenring hingegen schon. Mugello schon. Ich mag echt viele Rennstrecken. Puschel: ob blond, ob schwarz, ob braun

Was wäre der erste Rat, den Du einem Strassenfahrer geben würdest?
Versuchen immer den Kopf einzuschalten. Ich weiss selbst, wie schnell das geht. Du bist den anderen Verkehrsteilnehmern überlegen und wirst relativ schnell frech. Keiner ist unverwundbar.

Was hälst Du von Frauen im Motorsport?
Find ich gut. Aber ich zweifle daran, dass es eine Frau gibt, die konstant in der WM unter den ersten vier fahren würde. Ich sage nicht, dass wird es nie geben, aber im Moment kann ich's mir nicht vorstellen.

Wie wäre es mit einer eigenen Klasse für Mädels?
Warum nicht. Es gibt ja diesen Womans Cup, wo ja auch Nina Prinz mitfährt. Nina wär ja auch die einzige Frau, wenn man sie überhaupt als Frau bezeichnen kann (lacht), der ich zutrauen würde, in der WM auch mal in die Punkte zu fahren. Brutal schnell die Frau. Die braucht sich echt nicht verstecken. Wenn's hoch kommt, ist sie nur eineinhalb Sekunden langsamer als ich. Wenn sie gut drauf ist, würde sie in der IDM bestimmt unter den ersten 4 abschneiden.

Was ist Dein grösster Herzenswunsch für 2008?
lacht. Dass ich 2008 ganz ganz sinnvoll für die Zukunft nutze.
Selbstverständlich fit sein und vorne mitfahren - aber wichtig wäre auch, ein Fundament aufzubauen und Leute um mich rum sammeln, denen ich vertrauen kann.

Missy D: Wir von MySpeeding.de wünschen Dir viel Glück für die Saison und drücken Dir die Daumen!

Links Homepage: www.arneto.de

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Interview mit Philipp Hafeneger (IDM, SuperSport WM)

 

Wie bist Du zum Motorradfahren gekommen?
Ja, mein Vater ist früher selbst Rennen gefahren, da bin ich schon als kleiner Bub mit ner PW 50 Yamaha im Fahrerlager rumgefahren, er hat mich da immer mitgenommen. Und mein Opa war damals beim Militär K-Rad Melder und ist mit seiner BMW als Berufssoldat rumgefahren und so ist das eigentlich eine Familientradition.

Und wie alt warst Du als es richtig zur Sache ging?
Mit 3 ½ bin ich das erste mal PW 50 gefahren und dann fing das ganz langsam an, mein Vater kaufte mir damals ne 60 Kubik Cross-Maschine und ist mit mir auf den Übungsplatz. Erst bin ich ja crossen gewesen. Dann gab's irgendwann mal diesen MINIBIKE CUP für die Strasse. Mit 10 Jahren bin ich da ungefähr mitgefahren. Es war ne' Simson 50 Kubik, die hat mehr Motorschäden als Siege eingefahren, aber für die Jungs da war das ganz gut. Es war halt ein Problem für uns, ich komm halt aus Nordrheinwestfalen und den Cup gab's nur im Osten. Aber es hat Riesenspass gemacht, war ein paar Jahre lang ne tolle Erfahrung. Im letzten Jahr bin ich dann MiniBike- und Sachsen-Meister geworden. Und so kam ich dann zur Strassen-Rennserie. Als nächstes kam die 125 Kubik B-Lizenz, also kein Junior Cup, sondern direkt ne' 125er Grand-Prix-Maschine. Noch im gleichen Jahr bin ich dann in die IDM aufgestiegen, da war ich 13 Jahre alt.

Weil Du so gute Punkte eingefahren hast?
Ja, mein Vater musste da ein bisschen nachhelfen bei den Funktionären, die haben damals gesagt, mit 13 hat man gar keine Chancen dort rein zukommen, das ginge erst mit 15, 16 los. Dann hat aber mein Vater nicht nachgegeben, so dass ich dann tatsächlich mit 13 in der IDM gefahren bin.

Was war denn so bisher Dein grösster Erfolg für Dich persönlich?
Mhh, 2003 bin ich Vize-Europameister geworden, ganz knapp, trotz Reifenschaden in der 600er SuperSport Klasse, wo ich auch dieses Jahr wieder fahre, die Klasse liegt mir eigentlich. Generell die 4-Takt-Szene. Dann war ich Dritter in der IDM.

Nimmst Du manchmal auch an zwei Wettbewerben teil?
Ja, dass war im Jahr 2007 der Fall, an der Europa- und Deutschen Meisterschaft. Geplant ist, dass wir 2008 die deutsche Meisterschaft fahren und auch noch ein paar WM-Läufe.

Aha, hast Du da schon ein Team oder eine Wildcard?
Ja beim Franzen, wir fahren mit dem eigenen Team G-LAB-Racing, Triumph 675, höchstwahrscheinlich mit Continental. In der WM sind ja Pirellis als Einheitsreifen vorgeschrieben.
Aber in der IDM dürfen wir Continental fahren und das wäre dann mein erstes Mal, wo ich mit der 4-Takt-Geschichte in der WM fahren würde. Bin gespannt.

Ja wir auch. Da weht ja dann doch noch mal ein anderer Wind?
Ja, absolut.

Ist es dort härter, wird man da auch mal "angeschubst", Kollissionen..?
Ja, gut die hat man halt. lacht.
Auch die EM ist eine absolut harte Klasse, gar keine Frage, also die, wo da vorn unter den ersten Fünf fahren, die, behaupte ich mal, könnten alle in der WM vorne mit fahren, Max Neukirchner z.B., also das halte ich für möglich.

Wie bereitest Du dich auf die Saison vor?
Ich versuche möglichst viele Testfahrten in Spanien über den Winter und Frühling zu absolvieren. Jetzt fahr ich grad für Continental viele Testfahrten, das ist zwar noch nicht mein Einsatz-Motorrad aber immerhin so roste ich nicht ein. Dann testen wir mit dem Team im Januar, dann wenn ich zuhause bin, täglich trainieren, 6-Tage Woche, von einem Trainer zusammengestellt.

Wie stellst Du Dir dein Team zusammen? Brauchst Du einen Manager?
Ich hatte mal mit einigen Managern zu tun, das hat nie so richtig funktioniert. Bei der IDM ist ein Manager nicht unbedingt notwendig, weil man sich einfach kennt im Fahrerlager, so dass man das am besten ohne macht. Mein Vater ist zwar immer im Hintergrund, aber er ist jetzt nur noch Zuschauer. Im Team Franzen G-LAB Racing gibt es eigentlich schon die ganzen Leute und da bin ich halt dazu gestossen.

Kannst Du vom Motorradfahren leben momentan?
Könnte ich schon, aber ich mache es nicht, weil es gibt ja auch ein Leben nach dem Rennen. Ich hab damals für den Rennsport eine Mechanikerlehre gemacht, Zweirad- und KfZ-Mechaniker und jetzt mach ich im Mai/Juni eine zweite Ausbildung fertig, mein Vater hat einen Stukkateurbetrieb, damit ich auch irgendwann ne tag-tägliche Arbeitsperspektive habe.

Wofür würdest Du das Motorradfahren aufgeben?
Jetzt muss ich aber mal lange überlegen. Eigentlich für gar nichts. Es macht mir so Spass. Es ist mein Leben. Seit 3 1/2 Jahren fahr ich jetzt professionnell Motorrad, angefangen schon mit 10 Jahren, in der IDM bin ich jetzt seit 11 Jahren schon dabei, viel zu lange, bin noch nicht einmal WM gefahren. Es gibt also keinen Grund. Also Antwort nein.

Was würdest Du jemand raten, der auf der Strasse Motorradfahren anfängt?
Wenn ich darauf hinweisen kann, ich biete auch noch Renntrainings an - und um auf den Strassenfahrer zu kommen: da fahren halt auch sehr viele Hobbyfahrer mit. Wir haben das vor 2 Jahren angefangen, es war gleich komplett ausgebucht. Wir machen das Renntraining mit richtigen Seminaren, Fahrwerkslehrgang, das richtige Verhalten auf der Strecke usw. Gerade für so Neueinsteiger ist so ne' Trainingsveranstaltung eigentlich besser, als sofort auf der Strasse zu fahren. Man kann sich nur auf das Fahren konzentrieren und es wird einem richtig gesagt, was zu tun ist, dazu gehört richtige Schutzbekleidung, sich nicht überschätzen, ich denke man kann es besser auf der Rennstrecke lernen, als direkt im Strassenverkehr, weil dort wird kein Fehler verziehen.

Wie unterscheiden sich Eure Renntrainings von denen, wie man sie so kennt, Fahren mit Instruktor?
Ja genau das ist der Punkt. Das Problem ist ja, in der Deutschen Meisterschaft haben die Teams nicht so viel Geld, um sich ne' ganze Strecke mieten zu können. D.h. ich fahr auch bei solchen Renn-Veranstaltungen um zu testen und hab' da schon einiges erlebt. Und hab' dann von den Fehlern gelernt - das wollte ich verbessern. Und deswegen machen wir das etwas anderes. Die Leute müssen sich wohlfühlen - und richtig ne Einweisung bekommen, auch nach dem Turn. Wir besprechen ne halbe Stunde jedes Mal mit Top-Instruktoren wie Stefan Nebel, Günther Jesco und andere aktive Fahrer, wir haben Video-Training, ne Powerpoint-Präsentation von jeder einzelnen Kurve, wo wir die Idealinie zeigen, da kann natürlich auch der Profi bei uns was lernen, und wir machen zusätzlich Fahrwerksseminare.

Und da kann sich jeder anmelden - ist das möglich?
Ja, auf jeden Fall. Wir haben 2008 für die Leute, die wollen, noch die Conti-Days, Conti-Ride-Attac nennt sich das, mit dabei, da bekommt man noch einen ganzen Satz Reifen dazu, das ist im ganzen sehr sehr günstig für die Leute, da kostet der Satz Reifen 180 Euro, aber das Schöne bei uns ist, man braucht sie bei uns nicht zu kaufen und was noch einmalig ist, man braucht den Conti nicht unbedingt zu fahren, wenn man diese Veranstaltung bucht. Da sind wir tolerant. Ich will nicht die Leute abzocken, sondern die sollen Spass haben und vor allen Dingen auch was lernen.

Legst Du dann auch Wert auf persönlichen Kontakt?
Ja das ist ja gerade Sinn der Sache, die meisten wollen mal näheren Kontakt zu den Rennfahrern haben. Wir haben mehrere aktive Rennfahrer, die bei uns als Instruktoren dabei sind, und da ist der Kontakt sehr wichtig.

Wie sieht Deine Traumfrau aus?
Oh jetzt wird es schwierig. Lacht. Oh je. Ja da sind viele. Viele Mütter haben schöne Töchter.
ämh. Verständnis für den Sport ist sehr wichtig und sehr sehr schwierig zu finden, weil als Rennfahrer ist man nicht oft daheim, man hat wenig Zeit. Das Problem ist auch, dass man für den Sport lebt - und nicht nur das Rennen selbst - sondern auch die Zeit davor und danach, ich habe sehr wenig Zeit, ich trainiere viel. Und ein Rennfahrer ist auch in der Hinsicht dominant, weil sich ja alles um seinen Sport dreht, da ordnet sich alles andere unter. Das ist eigentlich das Wichtigste, da spielt das Aussehen eigentlich weniger eine Rolle, das muss einfach passen.

Was hälst Du von Frauen, die aktiv im Motorsport fahren?
Halte ich viel von, das finde ich schön, wenn sich da Frauen dafür interessieren, da hab ich in der ganzen Zeit sehr sehr viele kennengelernt, die auch hobbymässig fahren. Ich find das schön, wenn man mit der Frau auch gleich fahren kann.

Denkst Du, es wäre besser, wenn die Frauen eine eigene Klasse für sich hätten oder ist es ok, dass sie bei den Jungs mitfahren?
Es wäre schön, es gibt ja diesen einen European Women's Cup, das find ich gut. Es gibt meiner Meinung nach schon einen kleinen Unterschied, zwischen Frauen und Männern, in jedem Sport gibt es das. Gerade in der Motorradgeschichte sind schon Unterschiede da und der Women's Cup den man jetzt eingeführt hat, ist die richtige Richtung. Sind ja leider noch zu wenige, die Aktiv fahren. Aber das kann sich ja noch ändern.

Was würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?
lacht. Ich würd mir wahrscheinlich ein Bauunternehmen mitnehmen, mir ne Rennstrecke dahin bauen und dann noch ein Motorrad.

Links Homepage: www.philipp-hafeneger.de
Renntrainings: www.hafeneger-renntrainings.de

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Interview Elefantentreiber Micha (der Eismann)



Hei Micha, wie alt bist Du und was fährst Du?

Grad 40 geworden - fahr ne Triumph SpeedTriple T595N von März bis November und ne Suzzi VX800 bei Schnee und Glatteis und für die Wintertreffen ne Moto Guzzi "V7 850 GT California" Bj.73 mit Seitenwagen, die wird gerade überholt, hat mir die letzten Jahre das Auto ersetzt.

Ich habe gehört, dass Dir der Winter so gut gefällt, dass Du sogar regelmäßig auf's Elefantentreffen fährst. Was gefällt Dir an der klirrenden Kälte? Wie bist Du das erste
Mal auf die Idee gekommen bei Eis Moped zu fahren?
Es sind viel weniger Leute auf den Strassen unterwegs, von den Insekten ganz zu schweigen...
... zudem bin ich halt schon immer im Winter mit Skiern, Fahrrad oder Moped unterwegs gewesen.
Das erste Mal dürfte 1987 gewesen sein, hatte damals wohl Kontakt zu den "falschen" Leuten ;-)
Puschel: ja, so was soll es geben. aber immer noch besser wie Herbertstrasse

Wir sind direkt nach ner Skitour im Allgäu zum Salzburgring ... dort war eines der letzten Elefantentreffen in der Location, seit dem ist es ja im Bayrischen Wald.

Wie bereitest Du Dein Bike für die Winterfahrten vor? Was für Bikes laufen da ein?
Also folgendes mach ich am Moped:
Winteröl, Batterie laden, Lenkerstulpen, Heiz-Equipment, Reifenpilot, Kabelbinder/Schneeketten, Starterspray, Überbrückungskabel einpacken und Metallschutzspray für Bootsmotoren (großflächig aufs gesamte Moped verteilt).
Am E-Treffen findet man quasi das gesamte Sortiment an Motorrädern und Gespannen der letzten 50 Jahre inklusive der aktuellsten Modelle, die Italiener haben oft mal die neuesten Maschinen am Start.
Puschel: phh, Italien. Da gibts mehr Sonne wie Schnee.
Sehr interessant sind auch die Eigenbauten - da hatten bisher wohl die Franzosen die Nase vorne; momentan holen aber die Tschechen und die Letten deutlich auf!!

Gibt es überhaupt Kleidung bei der man auf dem Moped bei Minusgraden absolut nicht friert?
Frieren ist relativ - ich finde es zumindest angenehmer als schwitzen und ausserdem hält man eh alle 50 bis 100 KM zum aufwärmen an der Raststätte an.
Man trägt normale Mopedklamotten möglichst weit, mehrere dünne Schichten darunter und oben drüber die extraweiten Snowboardklamotten.
Eine gewisse Körperfülle hilft auch weiter - siehe See-Elefanten ;-), allerdings sollte man angekleidet noch alleine aufstehen und das Moped wieder aufrichten können.
Puschel: achso, daher der berühmte Winterspeck.
Snowmobilstiefel sind ein guter Kompromiss aus Wärme und Bedienbarkeit der Schaltung - da hat sich auch die Guzzischaltwippe samt Trittbrettern selbst mit Tourenskistiefeln sehr bewährt!
Natürlich gibt es noch ein paar Tricks mit heizbaren Schuhsohlen, Handschuhen oder Autositzauflagen. Sehr bewährt hat sich ein dutzend Gel-Wärmepacks (zum reaktivieren am Lagerfeuer)... diese gleichmäßig am Körper verteilen und alles bleibt warm.

Was war für Dich das schönste Erlebnis auf dem Elefantentreffen?
Sehr schwierig, ist eigentlich fast alles sehr schön ...
- mit den Kumpels am Feuer, wenn endlich die Füße wieder trocknen und auftauen...
- mal ne Nacht nur einmal zum pinkeln raus zu müssen ... (in Unterhose und Pulli sind minus 20° verdammt kalt)
- am Wackelstein mal wieder die Sonne sehen nach zwei Tagen im Smoke-Kessel
- bei der Heimfahrt auf der Autobahn, wenn Nürnberg endlich nur noch zweistellig ist ;-)

Was war die härteste Winterfahrt?
1994 war ich mit dem Guzzigespann in St. Moritz zum Snowboarden, dann zwei Tage im Schlafsack an der Liftstation, Puschel: da hat der Jet-Set endlich mal richtige Männer gesehen!
es war Scheiße Kalt am Fuß des Corvatsch, dann gings weiter
an den Comer See zum Guzzitreffen und das im Dauerregen, auf dem Heimweg bin ich beim Maloya fast eingeschneit und grade noch so durch gekommen.
Der Umweg über den Brenner hätte aus den 10 Stunden Heimfahrt bestimmt 20 gemacht.

Welches Treffen ist "original" bzw. besuchst Du?
Gute Frage ... also die vom BVDM organisierten würde ich jetzt mal als die populärsten einstufen,
sicher gibt es einige Alternativveranstaltungen. Also 1987 war ich das erste mal dabei, damals noch am Salzburgring,
dann so oft ich Zeit und Lust hatte. 2005 war dann mein 10jähriges Jubiläum als Elefant.
Puschel: wir sind das Original! Nein wir - wir sind die Echten ;-)

Wann ist das nächste vom BVDM?
Ende Januar wie jedes Jahr vom 25. bis 27.01.2008,
wobei ich empfehle vom 23. bis 25. zu bleiben ...

Gab es schon mal Erfrierungen?
nö, nur mal fast ne CO Vergiftung, nachdem ich 4 Tage am Treffen war. Das ging mir als Nichtraucher doch sehr auf die Bronchen - habe ne Woche "schwarz" ausgeatmet...
Puschel: ob es wohl nen Unterschied macht? CO2 oder Nikotin reinpumen? Mir schmeckt Abgas am besten, sitz ja schliesslich hinten.

Was sind die Hauptmerkmale eines eisenharten Elefants?
Meinst Du jetzt die Mopeds?
Das waren Zündapps KS-601-Gespanne ... der grüne Elefant ...
Oder die meinst Du uns redselige Winterfahrer, die auf Bierzelt, Bands und kommerzielles TammTamm nicht angewiesen sind, die gerne am Lagerfeuer die vergangenen Tage Revue passieren lassen und in Benzingesprächen das echte Leben geniessen?

Das Elefantentreffen wird ja von einem e.V. organisiert, ist das ein Pluspunkt?
Ohne die Orga vom BVDM wäre so ein großes internationales Treffen sicher sehr chaotisch und kaum so reibungslos durchführbar, bei über 8000 Gästen im steilen Gelände, man braucht Erste Hilfe Versorgung, Werkstattservice, Holz, Toiletten und vor allem Winterdienst, da ist ne' Menge Orga notwendig, auch wenn mir die kleinen Treffen wesentlich lieber sind, das E-Treffen ist schon Einmalig und was ganz besonderes ... sicher auch wegen des Engagements des BVDM.

Habe gehört, Du bist sogar schon mal mit dem Moped in den Skiurlaub, erzähl mal....
Also den Anfang machten ein paar kleinere Skiausflüge im Frühjahr April/Mai 1986 in verschiedene Gletscherskigebiete, Pitztal, Ötztal und Stubai, dann kam das Tourengehen dazu am Nebelhorn. Von dort ging es auch direkt auf mein erstes E-Treffen 1987.
In St. Moritz war ich wie gesagt beim Snowboarden und Langlaufmarathon, mit Guzzitreffen am Comer See auf dem Rückweg Ende Februar, ... unvergessliche Tage, wenn man am verschneiten Parkplatz unter der Gondel zum Corvatsch aus seinem Schlafsack kriecht und die Skifahrer begaffen kann :-)
Puschel: die dachten wahrscheinlich du bist Urmel aus dem Eis
Die letzten Jahre waren dann die Kombinationen etwas familienfreundlicher ... wir sind mit den Kumpels auf dem Weg zum E-Treffen eine Woche Skifahren gegangen in Söll am wilden Kaiser.
Da ist dann die Anfahrt nach Passau sogar kürzer als von Nürnberg aus. Inzwischen ham wir uns ne' Pension statt Biwaksack gegönnt.
Naja und so ab und an, bei ner Mopedtour im Frühjahr oder Frühsommer, leih ich mir einfach mal ein Snowboard an ner Seilbahnstation aus und rutsch nen halben Tag im Schnee rum, die Mopedklamotten sind dafür bestens geeignet.
Puschel: ja, genau, zum Rumrutschen hihi

Was ist dein größter Traum, den du als nächstes angehen willst?
Da gibt es schon noch ein paar Dinge ...
Träume von einer eher größeren Norwegentour, vielleicht über St. Petersburg, Finnland und bis zu den Lofoten :-)
oder mal ne Wochen-Tour von Hütte zu Hütte mit dem Paraglider im Dachstein, das wär auch ne geniale Sache
Aber die Zeit zum Trainieren und die Kumpels die da mitziehen fehlen mir im Moment.
... aber ich bin ja noch jung :-)  
Hab ich Dir schon vom Guzzitreffen 1993 in Moskau erzählt ...
war auch ne nette Aktion ;-)
Puschel: ja, da wo Du so aussahst wie Renegade ;-), siehe vorletztes Bild in der Bildergalerie
zwei Wochen Rußland hoch bis St. Petersburg und als Highlight 150 Guzzis am Roten Platz
... aber das war ne ganz andere Geschichte ...

Was nimmst du mit auf eine einsame Eisscholle?
lacht
Schneeschaufel, ein gutes Buch und genug zu Essen ;-)

und hier gehts zur kalten eisenharten Bildergalerie <klick>

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Interview    Gentleman Jim Redman - Grand Prix HALL OF FAME

Missy D trifft Jimmy beim City Grand Prix 2007 in Böblingen bei Stuttgart. Er ist mit drei seiner Lieblings Maschinen da und lässt sich bereitwillig von mir zu einem Interview überreden. Ich schnappe mein Mikro und lege los...
Wer das ganze lieber auf deutsch lesen mag, bitte klickt hier




Age: 75     Mopeds: Honda 500 RC 181, Honda 350 RC171

What was your first Motorbike?
Well it was a 1940 Matchless 350, there I was 16.

Why did you decide to leave England?
Because I had a young brother and sister, and the army wanted me to join them. One reason to leave and second I couldnt make enough money to support my younger brother and sister, they were only eleven and twelve, I was 18. Then I had a job to do when my parents died to bring them up. If I couldn’t do that in England I had to do it in Rhodesia. I left them with the older sister and sent money and supported them and when they finished school with 15 I had time and enough money to bring them to Rhodesia.

How was it when you arrived in the new land?
I didn’t have nothing. I had about 50 cents. At that time Rhodesia was an open country with nice people and plenty of work, I thougt I go to heaven because the weather is fantastic there. I borrowed my friends car when I arrived monday and on tuesday I had a job. I could earn double of the money than in England.

How did you get into the Bike Scene there?
When I was young, my mother was that kind of lady, when I said, I want to race, she said World Champion ist he place to be. And so I started to race in Rhodesia and became South African Champion. Then I thougt there must be more than that and I went to England in 1958.

The circumstances for the South African Races have been on the same level than in Europe?
In fact, you never know before. When you race in a country you can only win. I was winning and and in the end I got the points to become South African Champion. But not winning every race. So the standard was very high there. And when I came to Europe my first racetrack in the Grand Prix was Brands Hatch. I had 3 races and I finished 5th, 3rd and 2nd. So I was very lucky, that the South African standard was high. When I was second I was behind Derrik Winter and he is king of Brands Hatch, and behind me were riders like Bob McIntyre, Mike Hailwood. So we were very lucky that there were many good riders in Rhodesia. When I came up in Europe Gary Hocking said: if Jim can finish second, so can I. And so he came flying in behind me. I came March and he came flying in in June.

And did you find sponsors?
I saved up a grant and an insider who did the same racing here said: if you can get along with1500 Pounds you can buy 2 bikes and you can live for a season, buy a cheap van and if you can cut of luxeries like eating you can survive. In those days we ate badly and when we got spare money we went to a restaurant to eat snitzel.

How big was the Grand Prix at that Time in Europe?
Oh it was big, at Sachsenring 450 000 people in the sixites and Solitude, 1961 I renember, there were disapointed because they only got 350 000 people and didn’t reach 400 000.

What’s your favourite bike today, if you had free choice?
The Honda 350 RC171 that I rode in 1964. It’s the bike of the millenium, it makes the nicest sound and it’s a lovely bike to ride, you feel good when you ride it.

You have been honoured for the official hall of Fame of the Moto GP in the mid of July 2007?
Yeah it was very good, and to apologize they said that I was away for 26 years and didn’t ride in Europe. In this 26 years I went from being a factory rider to being a van driver and a mechanic and a cleaner for my son. My youngest son, Brad Redman, is 2nd time South African Champion of Motocross. I took him to races when he was eleven years old. In the beginning he was famous because of me and 6 or 7 years later I was famous because of him. Then my older son went on bycicle and he went with a team to America to Down Hill Bicycle Racing. And my oldest Grandson was South African Champion in Triathlon.

How do you see the technical development of our days, you can buy I bike with about 160 kg and 190 horsepower in the shop next door?
Years ago people thought it was incredible that you can buy a BSA Goldstar and that you can ride it on the road. And today you take a few things off and you can take a roadbike for races. I rode one on the Islo of Man on Monday. Great Lap, open class. I rode a road bike there and they gave me the one the guy on wednesday won the superstock. It was a bit of work but I had a fantastic lap on the bike, I was flying.

If you go on a deserted Island, what would you take with you?
is laughing   .... three beautiful girls ....

Bilder vom Interview: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5

und die Bildergalerie vom City_Grand_Prix mit vielen geilen Veteranen-Kisten bei Missy-D.de

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Interview Mark Wilsmore ACE Cafe London



Age: 49 Moped: Triumph Thruxton und Speed Triple

 

by MissyD, Herbst 2006 innerhalb des Events 'Glemseck 101'

 



Ich treffe Mark beim 101 Event am Speeding Stand und wir haben eine Cafemaschine.

Schon bald zeigt sich Marks Schwäche für Café, gute Mopeds (meine Hawk Café Racer war an unserem Stand ausgestellt) und exquisiten Geschmack (er liebt die Angels und die Racing Kunstwerke von Simon LeMotard): er lässt sich bereitwillig zu unserem Stand locken und gibt bei einer Tasse pechschwarzen Café gerne über sein Leben Auskunft.

MissyD ergreift die Gelegenheit beim Schopf und hält ihm eine Mikro unter die Nase - und erfährt pikate Details aus dem Leben des Rockers und English(gentle)man.

When did you ride your first Motorbike?

- The first motorbike I believe I was seventeen. Cause this is the law in England. But I actually rode two wheels before that. When I was maybe fourteen I had the opportunity to ride my best friend in school (he was a Mod and he had scooters) and my friend and me could ride his scooters. So the first thing I rode was scooter not motorbikes.

 

Can you remember what was your first motorbike?

- It was a Yamaha RD 250. Again, it was the law in England in the seventies when you're seventeen, you could only have 250 cc and these have been Japanese. So everybody in my age who was seventeen rode a 250cc, Yamaha or Honda.

 

Have you been visiting the old Ace Cafe before it closed in 1969?

- I’m not old enough, I’m 49 now and I was twelve at that time. But I remember that I was going passed with my father and I went into plenty of other places. You have to remember that it was a transport café. Transport cafes have been anywhere and you could see the bikes and machines parking outside – but I wasn't old enough to go into this particular one.

 

When did the reopening idea of the old Ace come first in your mind?

- It's a little more involved in that I had younger friends which shared the same interest and many of this friends have been really into old British bikes, black leather jackets, Rockers, Ton Up Boys etc. The guys I’m referring to, my younger friends, they all now kissing 40 but they grew up in a punk area which is an area that I missed because I was too old - extraordinary but true - but we come together because of our interesting bikes and we regularly complained to each other when we go to places, why don’t they open something for us? Because we have a lot of a narrow corner opening in the 80s- whether in the hard rock or diner style. But these where reproductions of something - there weren't real.

There would always be complaining that there is no place for us. And then another friend who is older than me and who used to go to the Ace and who I knew from the Traff owners club (and who knew that I was a bit of a organizer - because I organized motorbike trips to oil of man, to the Bol d’Or, to the Nürburgring), this guy said to me: you know the Ace? I’m not into history, he showed me pictures and this was in 1993 and he showed me photos of September in the year 1969 of the Ace when it was closed and in the moment he said this my mind was quick to realize that 1994 that was fuck me 25 years and it could be a reunion, I can reopen it. With those series of things the reunion to the 25th annual would be the key.  From that moment this realization was my mission.

 

Was it difficult and how did you get the means like money, people and help?

- It was difficult because business is not my background. But it surprises some people that my background for 20 years was the police, I rode a horse at the police, I had my bikes and my Hod Rods and the social life was Rock’n’roll but my day job was police and I didn't really have to think. So with this mission this had to be opened and then I had to figure out how. And the first thing what was to do, was talking to people who shared the same interest, who ride bikes and everybody was yeah yeah yeah, we’re gonna help! We thought of this, we thought of that, everybody wanted to help to make sure that it happened.

 

And at that time no Internet existed…

- No, it was telephone at home, everything was done from home. And the whole time I felt that I could still do it to some extend, that I’m learning how to do something. It was like an apprenticeship but you’re the only guy who can repair it. It was learning by doing.

 

Are you seeing yourself as an old rockabilly guy?

- That’s the music I like, yes. And that’s where the punk thing passed me by – I’m totally on Rock'n'roll…

 

How did you get in touch with the international scene of old bikes, Rock’n’roll and that entire scene?

- This happend for the same reasons than at home in England. The place has more than bricks and water. It came that I realized that it is a way to life: the most important thing I’ve learned through the years is that we host all sorts of people, there is bike people and there is car people. In the bike world there is modern machines, there is classic machines, the same in car and then there are the guys who like to breeze their hair, there're guys who are full into rap, disco culture, all different things and all these share this passion for tracks! And my experience and my friends experience was that we can go to all sorts of things, to a bike show, car show, we can go to watch racing, we can watch rallies and track race, tours, but there is nowhere where we can feel: this is home.

There’s nice places to go and nice places but we had to become a home, also a mind home for people who enjoy tracks and that in my view is gonna be the same here in Germany, in France, wherever, it’s all tracks and stuff, but where can you think this is home.

 

What’s your favourite Rock’n’roll band?

- I get goose pimples when I listen to Johnny Cash, his last album. I saw Johnny Cash live about 1980 in London, the whole family it’s a magical life, he’s the man in black.

 

Are you having a bike at the moment and what is it?

- I’m very fortunate to have six bikes at home but with the café and my time, it’s not a hard play but I don’t have time and I don’t have money. I got six bikes, but none of them work. The batteries are gone, I need this or this, they are all … but on fortune Triumph, nice people of Triumph, have given me a Thruxton and a Speed Triple. So I’ve ridden here with the Thruxton, a custom built thing. The Speed Triple is a bike, which I ride everyday round town.

 

What did it mean to you to be honoured last year with the “Meguria's Car Award 2005”

- It was astonishing to have received the Meg Years Award and to learn that so many people noticed it, cause the prize is decided by motoring journalists, by car magazine journalists, professionals, and to realize that they had all paid attention to the movement, that the crowds had come to the Café, that I recognized that it is more than simply race track and rally, our passion, people rolling up from everywhere.

 

Why did you decide in your youth to become a metropolitan police officer in London?

- Cause I wanted to ride horses. That was my motivation; I was too big to become a jockey.

 

You like horses?

-I rode horses as a kid; I didn't like school too much, I rather rode horses.

 

You’re from London or outside?

- I was born in London and when I went to my first school this was the time when we moved to the country, maybe 40 minutes from London and then I could jump on a horse and I just loved it. It is also a kind of riding. I feel there is not a lot different between a horse and a machine, particular an older machine, weather it is a car or a bike, cause you have to pay attention with the signs, you have to listen, you have to pay attention to see how to get the best out from there.

 

Did you ever get into trouble with your personal Rock’n’roll attitude and your duty as an officer in London?

- At that time I’ve been told things that I don’t wanna know.

It is remarkable, and also now, that people who write to me for all sorts of strange things, almost as I’m a priest. People write from prison, but they have no other avenue to correspond or to speak, there could be people who go to prison for bad justice, it can be people because of alcohol or bad education – and they come and tell me.

And I don’t know why – every two or three weeks I have someone tell me about death, it might be a friend died on a bike, my father died (he used to come to the café) - maybe it is my charisma...

 

What's the next event of the Ace we should really know?

- For bikes one big thing we have every year is our annual reunion, is the second weekend in September, and that’s 1000 s of 1000s of bikes, people bring their machines from America, they bring them from Japan.

 

But they don’t drive from Japan?

- The most remarkable was a guy from Pakistan and he rides his bike from Pakistan to the Café. He came through the whole orient, through Iran and Turkey. He now leaves his bike and it is an old triumph. It is from the World War II, when the English left India - they left bikes and things and he got one of these.

 

Did you see some of our website, the speeding.de stuff?

- No this is the first time I see it now. I think it’s cool and I love that red devil women (speed angels) and I want to meet her.

 

How do you like the modern street racing, strong fast bikes, what do you think about this development?

- The thrill for me and for my immediate friends is getting the most out of the machine, this can be an 80 or something fast. If I look at the MV Augusta behind you, beautiful beautiful machine, I could ride it, but I don’t think I can get the most out of that machine. But I would have fun doing it. It’s a temptation to master the wheelie.... Ultimate this is what we see is the thrill of the danger and in one of the things I have written: Speed thrills and tea spills.

 

We all know the dangers when we take to wheels and that’s the reason we take it.

 

If you would go on a deserted island and can only take one thing with you, what would you bring along?

- It might sound stupid but I would bring my favourite leather jacket, a special one.

 

Und wie kommst Du ins ACE CAFE LONDON? Hier Kontakt + Adresse:

 

www.ace-cafe-london.com

ACE Café

North Circular Road

Stonebridge, London NW10 7UD


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Interview Crzy Detlef am Point G.


Age: 49
Moped: Triumph Thruxton und Speed Triple

 



Ich treffe ihn beim 101 Event am Glemseck beim Stand von LSL Krefeld. Endlich stosse ich auf eine Story: Er fährt regelmässig beim berühmt-berüchtigten Fischereihafen-Rennen...

Da haben wir doch ein paar Fragen :::

Hei U, wie alt bist du und seit wann fährst du Motorrad?
- 36 Jahre und ich fahre seit 1988
 
 Was war deine erste Kiste?
 - Yamaha RD 350 YPVS
 
 Wann bist du das erste Mal beim Fischereihafenrennen gestartet?
- 2005
 
In welcher Klasse und mit welchen Maschinen startet ihr?
- 2005 auf ner 1000er MZ und 2007 möchte ich auf ner CBR600RR starten
 
Wie heisst Euer Team?
- RPM1 Racing
 
Habt ihr einen Mechaniker?
 - Eigentlich mache ich alles selber, ich verlasse mich in solchen Dingen nicht gerne auf andere
 
 Wie finanziert ihr dieses Hobby?
 - Das mache ich fast alles aus eigener Tasche, ich habe aber Glück das mein Chef Jochen Schmitz Linkweiler von LSL mir hier oftmals unter die Arme greift und mich unterstützt. Puschel: aha, es gibt auch gute Chefs.
 
Worin liegt für dich die Faszination dieses Strassenrennens?
- Es gibt keine vergleichbare Strecke und wo kann man sonst mitten durch die Stadt und vor so einem tollen Publikum fahren!
 
Wie könnte man erreichen, dass es in Deutschland wieder mehr Strassenrennen gibt?
- Ich glaube das wird schwierig, aber es gibt Ansätze bei Classic Veranstalltungen in Hamburg und in Stuttgart!

Puschel: ole ole ole super stuttgart
 
Wie findest du die Strecke in Bremerhaven?
- GEIL
 
Was erreichst du so ungefähr für Höchstgeschwindigkeiten auf der Geraden dort?
- Ehrlich, keine Ahnung ich guck nich auf den Tacho. Puschel: er muss nach den Boxenludern schauen!
 
Was war Dein grösstes Highlight bei einer Teilnahme am  Fischereihafenrennen?
- Ich bin erst einmal dort selber gefahren. Aber ich war schon recht froh als der 2te Lauf im  strömenden Regen vorbei war:-) Ich hatte nur "nur" Bridgestone BT002 montiert und keine Regenreifen.

 Was sagst du zu den Sicherheitsvorkehrungen? Ich denke da so an die Strohballen...
- Das ist schon ganz OK soweit.
 
Auffällig waren die teilweise extremen Leistungsunterschiede von Fahrer und Maschinen in den einzelnen Klassen in den letzten Jahren - hat dich das gestört bzw. was ist deine Meinung dazu?
- Nein ich hab da kein Problem mit, die Veranstaltung soll einfach nur Spaß machen und für die Zuschauer ist es auch interessanter als wenn da nur GSX R 1000 am Start stehen. Missy D: Massen an uniformen Kilogixxern sind generell langweilig...
 
Weisst du weshalb das Fischereihafenrennen 10 Jahre lang nicht stattfand ? (Rennbetrieb von 1952-1988, 10jährige Pause 1989 - 1999, Wiederaufnahme im Jahr 2000)
- Leider nicht 
 
Seid ihr nächstes Jahr wieder mit am Start?
- Ja und der Termin ist immer Pfingsten


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Interview Fast G

Interview Lausitzring




Gekkes, 43 Jahre, CBR 600 (Rennstrecke) und Aprilia Tuono
Langstrecken-Rennfahrer Racing Team Nord (frührer Motoaktiv)

Wann hast Du angefangen auf der Rennstrecke zu fahren?
- seit ungefähr 1987. Ich bin über den Reiner von Motoaktiv darauf gekommen. Hab eine Anzeige gesehen, dass man da 4 Stunden Langstreckenrennen fahren kann und dann haben wir uns angemeldet.

Wie viele Rennen fährst du ungefähr im Jahr
- zwischen 5 und 7

Was schätzt du wieviel Prozent deiner Freizeit für dieses Hobby drauf gehen?
- 40 %

Wenn du die Wahl hättest zwischen einer Woche Kreuzfahrt und einer Woche Renntraining, was würdest du nehmen?
- Renntraining

Was hältst du von Frauen, die an Rennen teilnehmen?
- super einwandfrei, ich kenne einige sehr gute, die noch schneller sind wie ich sogar. 

Was fasziniert dich am Motorradsport?
- die Geschwindigkeit, der Spaß und abends die Kumpels hier im Fahrerlager, Kameradschaft. Obwohl wir Gegner sind, helfen wir uns gegenseitig.

Bei den Rennen ist ja ein gewisser Konkurrenzkampf da, reizt dich das besonders?
- ja der eine ist auf der einen Rennstrecke schneller, der andere auf einer anderen. Wenn man dann vier, fünf Runden Rad an Rad fährt, das gibt halt irgend so ein Feeling und später an der Box wird sich ausgetauscht, man klopft sich auf die Schulter. Konkurrenz ist da, aber kameradschaftlich

Aber es ist wichtig, dass es einen Wettbewerb gibt?
- ja es ist die Herausforderung

Wie bereitest du dich vor?
- ich mache noch anderen Sport, Radfahren, Badminton, Joggen und bin auch beruflich körperlich in Bewegung. 

Viele deiner Kollegen fahren nicht mehr auf der Strasse, du schon, wieso?
- ja weil ich da auch noch viele Kameraden habe, die nur Strasse fahren, die würde ich sonst nicht mehr sehen. Ich halte so auch den Kontakt mit denen.
Früher bin ich auf der Strasse gerne gefahren, in den Pässen und so und heute ist mir eigentlich die Freundschaft wichtiger, abends zusammensitzen, bisschen Fetz machen. und das Fahren macht natürlich auch Spass und ich bleibe in der Übung. 

Wie würdest du deinen Fahrstil auf der Strasse beschreiben?
- im Gegensatz zu früher, bevor ich auf der Rennstrecke gefahren bin, möchte ich fast sagen harmlos, aber auch schnell.  Ich fahre jetzt sicherer, ruhiger und laß es lieber auf der Rennstrecke knacken. Natürlich macht die Rennstrecke auch langsamer auf der Strasse. Früher wenn du im Schwarzwald gefahren bist, hast du nie bewußt darauf geachtet: da geht’s den Abhang runter, die Verkehrsschilder, Bordstein, Leitplanke, etc. Wenn du jetzt auf die Strasse gehst, hast du ein ganz anderes Bild.

Denkst du während du fährst manchmal an die Gefahr, in der du dich befindest?
- ja klar. Aber meiner Frau ist es lieber, wenn ich auf der Rennstrecke fahre, statt auf der Strasse. und klar denke ich auch manchmal hoppla, wenn du jetzt stürzt. Aber wenn du dir Gedanken machst, machst du Fehler. Du mußt dich 100 % aufs Fahren konzentrieren. Keine Ablenkung, du mußt hier voll bei der Sache sein, abschalten. und hier fährst du jetzt Motorrad.

Welches Hobby würdest du dir raussuchen, wenn du nicht mehr Motorrad fahren könntest?
- kommt drauf an. vielleicht dann mehr Mountain Bike

Was hältst du von der Entwicklung, daß so ungefähr seit den 90er Jahren immer mehr normale Straßenfahrer an kommerziellen Renntrainings auf Europas Rennstrecken teilnehmen?
- gut, das war schon 87/88 wo ich Motoaktiv angefangen habe, der Sinn der Sache: die Leute von der Strasse wegzukriegen, damit die sich hier auf der Rennstrecke austoben und nicht mehr so aggressiv auf der Strasse fahren. Das war eigentlich von Motoaktiv schon immer das Ziel. Das finde ich gut.

Wie erklärst du dir, daß so ein sinnvoller Club wie Motoaktiv nicht mehr existiert?
- weil manche Leute in die eigene Kasse reingewirtschaftet haben oder irgendwie übertrieben haben. Man weiß nicht alles 100prozentig. Wurde halt von der Führung her schlecht gemacht.  Finanz- und Steuerbericht wurde alles vergessen.

Es lag also nicht an mangelnder Beteiligung?
- nein. Die Leute, die jetzt hier fahren, das sind 30 bis 40 Teams, die früher alle bei Motoaktiv gefahren sind. 

Was war für dich persönlich dein größter Erfolg?
- 24 h Rennen 1997, 3. Platz in Magnycours mit Reiner Ortling, mit dem ich seit 1990 zusammen fahre.

Wie ist das im Team, wie wird da kommuniziert?
- das hat sich alles eingespielt, da wir ja nie Helfer hatten.
Reiner macht z.B. beim Reifenwechsel das Vorderteil, ich mache das Hinterrad, tanken mache ich immer und so weiter, das hat sich alles so eingespielt.

Wie hast du es geschafft Familie, Kinder und dieses extrem zeitintensive Hobby unter einen Hut zu kriegen?
- man muß sich die Zeit nehmen. Kinder habe ich keine aber ich habe eine kranke Frau daheim. Man kriegt es schon unter. Es muß halt gehen. Ich habe auch einen großen Garten und den Haushalt muß ich auch noch mitmachen. Aber es geht schon. Die Zeit nehme ich mir halt. Ich kann hier, obwohl es kein Urlaub ist und ich motorradfahre, vom Alltag voll abschalten. Hier bin ich abgelenkt, ich sehe mal was anderes und komme mit neuer Energie zurück. Für mich ist das Urlaub und Kameradschaft. Ich sehe viele Kameraden, die sehe ich mal 6 oder 8 Wochen und im Winter mal ein halbes Jahr nicht; und dann trifft man sich halt wieder auf der Rennstrecke.

Was nimmst du mit auf eine einsame Insel (2 Sachen)?
- hmm einsame Insel. Motorrad kannste da nicht mitnehmen. Dort kann man ja nicht fahren. Mal ein Zelt und ein Schlafsack.

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